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  • Unsere Geschichte
1914

Die Wurzeln des SSI Schweiz liegen im Weltbund Christlicher Frauen (YWCA), der ab 1914 begann, sich mit dem Schicksal auswandernder Frauen und Kinder zu befassen, zu einer Zeit, als viele auf der Suche nach einer besseren Zukunft jenseits des Atlantiks ihre Heimat in Europa verliessen.

Die Gründungsmitglieder unseres Netzwerkes erkannten, dass die Gesetze und administrativen Verfahren zur Steuerung der Migration zahlreiche individuelle Probleme zur Folge hatten. Deren Auswirkungen auf das Familien- und Privatleben wurden jedoch nicht berücksichtigt.

1924

In der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen wurde in Genf mit dem Internationalen Migrationsdienst (Service International d’Aide aux émigrés) eine zentrale Struktur gegründet, das heutige Generalsekretariat des ISS.

1930

Mit der Wirtschaftskrise im Jahr 1929 und ihren sozialen Folgen erhielt der Migrationsdienst immer mehr Anfragen zu Fällen, welche die Schweiz betrafen. Um diese Fälle adäquat begleiten zu können, wurde bei der Zentralstelle ein Schweizer Sekretariat eingerichtet.

Viele Familien kehrten während der Weltwirtschaftskrise infolge von Arbeitslosigkeit oder finanzieller Not in die Schweiz zurück.

1932

Um den wachsenden Bedürfnissen gerecht zu werden, wurde ein Schweizer Ausschuss mit dem Namen „Hilfe für Auswanderer – Schweizer Zweigstelle des Internationalen Sozialdienstes“ gegründet.

Während des Krieges und unmittelbar danach begleitete die Organisation zahlreiche Flüchtlingskinder, indem sie versuchte, Angehörige im Ausland ausfindig zu machen oder die Kinder anderweitig unterzubringen.

1953

Der ISS beginnt eine mehr als 40 Jahre andauernde Kooperation mit dem UNO-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR) zur Unterstützung von Flüchtlingen in der Westschweiz und im Tessin.

Die Schweiz und besonders Genf wurden zu einem Anziehungspunkt für Menschen, die aus ihren Herkunftsländern flohen und Hilfe und Schutz suchten. Dank seiner sozialrechtlichen Expertise konnte der SSI Schweiz etliche transnationale Situation klären und gegebenenfalls die Aufnahme in der Schweiz oder die Rückkehr in ein anderes Land vorbereiten.

Durch die Eröffnung einer Zweigstelle in Zürich und die Zusammenarbeit mit Partnern in Bellinzona und St. Gallen konnte die Arbeit auf die ganze Schweiz ausgedehnt werden.

1980er und 1990er Jahre

Der SSI Schweiz hat die Entwicklung des internationalen Privatrechts verfolgt und sich an der Seite der Behörden für die Umsetzung der Haager Übereinkommen zu Adoption (1993), Kindesentführung (1980) und Kinderschutz (1996) eingesetzt. Seit der Verabschiedung der UNO-Kinderrechtskonvention 1989 setzt sich der SSI Schweiz auch für deren Umsetzung ein, damit die Rechte von Kindern mit Migrationshintergrund besser respektiert werden.

1996

Die Stiftung "Fondation Officielle de la Jeunesse (FOJ)" beauftragt den SSI Schweiz mit der Betreuung aller unbegleiteten Minderjährigen, die in Genf ein Asylgesuch stellen.

2000er Jahre

Der SSI Schweiz beginnt mit lokalen Partnern in den Balkanländern, Osteuropa und Westafrika zusammenzuarbeiten, um Lösungen zum Schutz von Kindern zu entwickeln, die nicht in ihren eigenen Familien aufwachsen können.

2015

Angesichts des starken Anstiegs der Asylgesuche in Europa im Jahr 2015 verstärkt der SSI Schweiz sein Engagement, unbegleitete Minderjährige bei der Wahrnehmung ihrer Rechte zu unterstützen und nachhaltige individuelle Lösungen zu finden. Diese können die Integration in der Schweiz, die Integration in einem Drittland oder die Reintegration im Herkunftsland umfassen. Im Rahmen verschiedener Projekte und Aktivitäten im Bereich Advocacy informiert und sensibilisiert der SSI Schweiz die zuständigen Behörden, Fachpersonen und Politiker*innen über die Notwendigkeit des Schutzes von unbegleiteten Minderjährigen.

Gleichzeitig entwickelt der SSI Schweiz eine Fachexpertise zur Unterstützung und zum Schutz von Migrant*innen bei der Rückkehr in ihr Herkunftsland oder in ein Land, in dem sie einen legalen Status haben und einen Asylantrag stellen können.  

2020

Während der weltweiten Pandemie führt der SSI Schweiz seine Aktivitäten wie gewohnt weiter. Er steht weiterhin jederzeit unterstützungsbedürftigen Kindern, Familien und Migrant*innen zur Seite.